“Latein ist das großartigste Denkmal, das der Kultur des menschlichen Wortes und dem Glauben an die Möglichkeiten der Sprache je gesetzt worden ist.”
(Nicola Gardini, Professor für Italienisch und Vergleichende Literaturwissenschaften in Oxford)
Das Fach Latein wird am HAP Grieshaber Gymnasium als zweite Fremdsprache ab Klasse 6 (alternativ zu Französisch) unterrichtet. Unser Lehrbuch Actio ermöglicht den Schülerinnen und Schülern mit seinen altersgerechten Texten eine spannende Begegnung mit der Antike: Zusammen mit den Kindern Caecilia und Quintus erschließen sich die Schülerinnen und Schüler das Alltagsleben in der Großstadt Rom und auf dem Land. Auch in die Sagenwelt der Antike und in die römische Geschichte tauchen die Schülerinnen und Schüler ein.
Ein wichtiges Element unseres Lateinunterrichtes bilden die Exkursionen ins Limesmuseum nach Aalen oder in die Villa Rustica nach Stein bei Hechingen in Kl. 6, die dreitägige Exkursion in die ehemalige antike Großstadt Augusta Treverorum (Trier) in Kl. 8 und die Exkursion nach Rom in der Kursstufe.
“Man könnte Latein etwas modisch, aber zutreffend als “Multifunktionsfach” bezeichnen.
Der Lateinunterricht bündelt die Vermittlung von Kenntnissen, Kompetenzen und Qualifikationen auf unterschiedlichen Gebieten. Wegen dieser Vielseitigkeit steht er im schulischen Fächerkanon einzigartig da.
Es ist nicht nur in sprachlicher Hinsicht ein Basisfach.”
(Prof. Dr. Karl-Wilhelm Weeber)
Wer sich mit der lateinischen Sprache beschäftigt, erkennt, wie Sprache grundsätzlich funktioniert, und lernt über Sprache nachzudenken.
Die wichtigste Fachmethode ist das Übersetzen aus dem Lateinischen. Hierbei ist es erforderlich, geeignete Wörter und Ausdrücke zu suchen, sie zu prüfen und auszuwählen. Auf diese Weise wird die Ausdrucksfähigkeit in der Muttersprache erweitert und verbessert.
Latein ist die Basissprache Europas. Aus dem Lateinischen sind die sogenannten romanischen Sprachen Italienisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch und Rumänisch hervorgegangen. Wer Latein gelernt hat, wird diese Sprachen (vor allem Spanisch) leichter lernen. Das gilt auch für die englische Sprache, deren Wortschatz zu einem hohen Prozentsatz lateinische Wurzeln hat. Auch im Deutschen gehen viele Wörter aufs Lateinische zurück.
Das Erbe der Antike ist bis heute aktuell und prägt unser Leben. Unser Lateinbuch nimmt die Schülerinnen und Schüler mit auf eine Reise durch die europäische Geschichte. Sie lernen unsere gemeinsamen europäischen Wurzeln als Grundlage unserer heutigen Kultur kennen. Damit vermittelt Latein Europabildung und schafft eine Basis für eine europäische Identität. Latein ist somit auch Kulturunterricht.
Was ist Glück? Wie kann ich ein glückliches Leben erlangen? Was heißt es, ein guter Freund zu sein? Wie kann man für sich und andere Verantwortung übernehmen? Was ist Zeit? Wie soll der Mensch seine Zeit nutzen? Diese und andere grundlegende Fragen der menschlichen Existenz behandeln wir im Lateinunterricht. Durch den Vergleich mit der Gegenwart gibt der Unterricht Impulse zur Auseinandersetzung mit vertrauten Werten und Gewohnheiten und fordert eine Stellungnahme gegenüber Fremdem. Dies fördert den bewussten Umgang mit den eigenen Gewohnheiten und führt zu Toleranz und kultureller Offenheit.
Beim Lernen von Latein lernt man genau hinzusehen, zu analysieren, richtig zu kombinieren, d. h. aus den Beobachtungen die richtigen Schlüsse zu ziehen, komplizierte Zusammenhänge zu überblicken, zielstrebig und mit Ausdauer bei der Sache zu bleiben. Von Anfang an werden im Lateinunterricht somit nahezu alle Prozesse trainiert, die für das wissenschaftliche Denken kennzeichnend sind. Kein Schulfach kann in diesem Punkt Latein ersetzen; es leistet einen hervorragenden Beitrag zur Förderung der Studierfähigkeit. Latein ist also ein Gymnasialfach par excellence.
Latein erleichtert das Verständnis wissenschaftlicher Begriffe und fast aller Fremdwörter von ihrer Bedeutung her. Alle wissenschaftlichen Bezeichnungen in der Biologie zum Beispiel sind lateinisch, denn Latein war auch die Schlüsselsprache der Naturwissenschaften.
Latein und der dazugehörige Abschluss – das “Latinum” - ist für einige Studiengänge an der Universität (z. B. Geschichte)nach wie vor Voraussetzung. Für manch andere Studiengänge ist es zwar nicht zwingend vorgegeben, aber von großem Nutzen. (Bsp.: Jura, Medizin).